Mittwoch, 25. März 2009

So...2 Monate spaeter und sie lebt doch tatsaechlich noch^^
Wo waren wir denn stehen geblieben? Ach ja, Queenstown. Also ist ja durchaus ein huebsches Staedtchen, kann man viel machen (sich Berge hochquaelen, weil einem die 22$! fuer die Gondel, in der man sowieso Angst haette, zu ueberteuert sind, Wildwaterrafting - unbedingt zum nach- und immer wieder machen empfohlen) und lernt man auch ganz viele Leute kennen, weil frueher oder spaeter jeder neuseelaendische Backpacker da landen wird, aber nur mal so unter uns - das ganze ist so gross wie Seelow. Womit ich natuerlich nicht andeuten will, dass Seelow nicht auch,...obwohl, doch.
Danach bin ich nach Te Anau weitergefahren, die letzte Bastion menschlicher Zivilisation, bevor 1000 km lang nur Natur kommt - sprich das weltberuehmte Fjordland, World Heritage Area und so abgeschieden, dass man sich da locker fuer ein paar Jaehrchen verirren kann, wenn einem das Finanzamt im Nacken sitzt, und auch die Geruechte von einem Rudel Elche, das vor 200 Jahren da freigelassen wurde und seit dem nicht mehr gesichtet wurde, sind ziemlich hartnaeckig. Naja auf jeden Fall sind wir also auf ein Touriboot im Milfordsound, ein bisschen kayaken im Doubtfulsound (wunderschoen!!!) und Teile vom Kepler und Routeburn Track bin ich auch gelaufen, aber da ist noch so viel offen, was man machen koennte, ich glaub ernsthaft ich muss noch mal her^^.
Nach einem verzweifelten Versuch, auf Stewart Island Kiwis zu Gesicht zu bekommen (ganz ehrlich, wenn ich eine Rieseninsel mit nur einem bewohnten Eckchen zur Verfuegung hab, ich wuerd ja auch nicht dahin...aber versuchen konnt ichs ja mal) und der Erfahrung, dass es auch Meerwasser gibt, bei dem man bei 10m Wassertiefe den Grund noch sehen kann, gings dann also in nem Van mit ner Franzoesin fuer 2 Tage quer durch die Catlins - so mit das schoenste Eckchen Neuseelands, das ich bis jetzt gesehen hab. Wasserfaelle, ein versteinerter Wald, Delphine, versteckte Buchten...nur mein Photoapparat wollte nicht, hat doch glatt die Batterie gestreikt und - eisernes Gesetz in Neuseeland - wo's schoen ist, verabschiedet man sich am besten schon mal getrost vom Empfang und der meisten Elektrizitaet:P
Schlussendlich sind wir in Dunedin angekommen, der schottischen Stadt, die mir ehrlich gesagt nicht so uebermaessig gefallen hat. Die Art Gallery und das Museum sind zwar wirklich gut und auch die Stadt ist nicht haesslich, aber irgendwie fehlt mir da doch das Authentische ich weiss nicht kanns nicht so richtig beschreiben... aber wir sind auf die Otago Peninsula gefahren und haben ALbatrosse beobachtet - die sind riesig wenn ich beide Arme ausstrecke ist das vielleicht die halbe Fluegelspanne eines Albatross - okay wer lacht da? Das hab ich gehoert...
In Oamaru hab ich dann geschatetzte 50 kleine blaue Pinguine am Strand beobachtet, die sind schon wirklich putzig, zumal sie vom jagen so muede sind, dass sie dauernd uebereinander stolpern... und Oamaru ist wirklich toll, die Stadt -Dorf - wie auch immer, ist noch so wie zu viktorianischen Zeiten und die Haendler laufen in den Kostuemen rum...wirklich toll. Nur leider hab ich durchs Pinguinbeobachten das Buskerfestival in Christchurch um einen Tag verpasst, das sind Strassenkuenstler und -musiker, und das soll so toll gewesen sein...aber naja rumweinen hilft ja nich,ne?^^ Ich war schliesslich 2 Wochen in Christchurch und die Stadt ist wirklich SEHR englisch - zumindest im Zentrum, in den Vororten ist wieder das altbekannte amerikanische Vorstadtsfeeling angesagt. Nach den 2 Wochen rumfaulenzen (und natuerlich ernsthafter Jobsuche:)) mit Tall, einer sehr sehr lieben Israelin musst ich mich dann verabschieden und bin nach Hastings zum Arbeiten wieder auf die Nordinsel hochgefahren und hab somit der Suedinsel vorerst mal auf Wiedersehen gesagt...
Naja und jetzt bin ich schon seit knapp 4 hier, hab meine Arbeitstage damit verbracht, gnadenlos Pfirsiche zu selektieren und zwischendurch Foerderbandfingerfussball zu spielen, in meiner Freizeit Franzosen geaergert, mir von meinem neuen Lieblingschilenen ne Erkaeltung eingefangen, mit Japanerinnen rumgealbert und japanische Woerter gelernt und ganz viel Spass gehabt, mit unserm Schotten beim Trinken philosophiert und ueber Chips und Rotwein die Abende verbracht...
Ihr seht also mir geht's hier immer noch gut, auch wenn es hier langsam keine Arbeit mehr fuer mich gibt, weshalb ich dann wohl bald (sprich dieses Wochenende oder naechstes) die Nordinsel erschrecken werde und hoffentlich ein bisschen schreibfleissiger werde, nachdem schon mehrere Beschwerden eingegangen sind...
Bis bald cheers Jule

PS: Unglaublich, aber wahr, ich hab di ePostkarten abgeschickt!

Dienstag, 27. Januar 2009

soviel also zu den guten Vorsaetzen im neuen Jahr^^ da war ich doch mal wieder unglaublich fleissig im Nichtschreiben...sorry. Aber da war soviel was ich machen musste und dann muss man auch verstehen, dass es an der Westkueste von Neuseeland, die ich grad runtergefahren bin, ausser mistverdammten Sandflies (dazu spaeter mehr) auch einen Nationalpark am anderen gibt, was zwar ganz viel schicke Natur, aber eben auch null Empfang oder Internet bedeutet^^
So wenn wir dann mal mit dem Entschuldigen aufhoeren, kommen wir zum angenehmen Teil der Erzaehlung: Also, nach dem ich aus Nelson weg bin, war ich ne Woche im Abel Tasman National Parc - 3 Tage wandern und 1 Tag kayaken auf der zum Glueck an dem Tag extrem windigen See - bzw. in Marahau, das Dorf direkt am Eingang, was die Abgeschiedenheit aber kaum behindert^^ Da hab ich Anja und Martin besucht, die da in nem Cafe gearbeitet haben (ja inzwischen duerfte auch das der Vergangenheit angehoeren) und bin dann nach Punakaiki gefahren. Da gibts lustige Felsen, die aussehen wie aufeinandergetuermte Pfannkuchen - und das war ausnahmsweise nicht nur meine Assoziation, die heissen doch tatsaechlich Pancakerocks:D Ansonsten gibts dort noch 10 Haeuser, 2 Strassen und - ja ihr habts doch bestimmt schon erraten - genau, einen Nationalpark, diesmal mit dem schoenen Namen Paparoa. Wurde also wieder viel erwandert, ganz im Au'schen Familienurlaubssinn^^
Naechster Halt: Franz Josef Village (gesprochen: Fwraenss Dschuosef Willaetsch) wo ich eigentlich auf den verlockend nahen Gletscher krackseln wollte. Da gabs nur ein Problem, die Westkueste ist naemlich fuer 2 Dinge bekannt: erstens Sandflies. Ich werd mich nie wieder ueber Muecken beschweren, die sind gegen diese Biester ja fast niedlich. Die Stiche jucken wie verrueckt und meine saemtlichen Fuesse sind komplett zerkratzt und verschorft, die Leute hier haben es sich sogar zur Gewohnheit gemacht, mit Socken an den Strand zu gehen. Apart, aber das einzige, was ansatzweise hilft. Die Maori erzaehlen sich, dass man diese Biester der Todesgoettin verdankt, denn das Land war so schoen, dass die Menschen es nicht verlassen wollten, also musste ein Haar in der Suppe her. Wenn ich's mir so ueberlege, das koennte stimmen^^ Ach ja und zweitens: Regen. Ich weiss jetzt zumindest, warum man diese Vegetation auch Regenwald nennt. Ich war 2 Tage dort, und es hat 46 Stunden geregnet. In den restlichen 2 Stunden hab ich versucht, wandern zu gehen. Keine trockene Idee. Naja und normalerweise geht man auch bei Regen auf den Gletscher undf nur bei Sintflutregen werden die Trips gecancelt. Jap, der Trip wurde gecancelt. Naja, muss ich wohl doch noch mal hin^^.
Danach bin ich nach Wanaka gefahren, huebsches kleines Staedtchen am See, wo ich Ferien gemacht hab, nur ein bisschen gelaufen bin, mich hoffnungslos fuer 3 Stunden in nem Labyrinth verirrt hab (wer kommt auch auf die dumme Idee, dich erst die Ecken suchen zu lassen und dann zu sagen: Fein hast du alle gefunden, aber weisst du denn jetzt auch noch, wo der Ausgang ist?) und im besten Kino der Welt war. Mal ganz davon abgesehen, dass das dazugehoerige Cafe ohne Uebertreibung die allerbesten Cookies der Welt macht (gross wie der Kaffeetassenunter-
setzer, aussen knusprig, innen weich und noch warm ... ) hat das Kino nur einen Saal, der voll mit alten, total bequemen Sofas, ein paar Flugzeugsesseln aus der Luxusklasse und nem Kaefer ohne Dach ist, in denen man sich dann den Film ansieht - Cinema Paradiso eben^^
Naja und jetzt bin ich halt in Queenstown, der offiziellen Adrenalinhauptstadt von NZ, und ueberleg doch tatsaechlich ernsthaft,ob ich mich von der Bruecke schmeissen soll oder nicht. Also Kawarau-Bridge selbstverfreilich, die Urmutter aller Bungybruecken. Ich glaub ja noch nicht dran, aber wenn Maren mich noch weiter bequatscht... naja erstmal werd ich mich morgen todesmutig und nur mit nem Gummiboot bewaffnet die wilden Stromschnellen des Kawarau-Flusses runterstuerzen (ja ich werdet stutzig und zurecht: Kawarau-Fluss, Kawarau-Bridge...Kiwis sind bei Namensgebungen eben kreativ) und dann noch die Stadt geniessen, ist wirklich schoen hier, so mit See und Atmosphaere und dem Rieseneisstadion!!! Ich war endlich mal wieder Eislaufen!Im Sommer! Ich bin immer noch entzueckt, da koennen auch meine zerblasten Fuesse (die, wenn ich's ueberlege, in letzter Zeit echt viel aushalten muessen) nix dran aendern!
Naja und Ende der Woche geht's dann ins beruehmte Fjordland, wo es (gluecklicherweise) wieder Sandflies geben soll. Zuhauf. Bin ich nicht ein Glueckskind?^^ Aber ich fuehl mich sowieso verdaechtig von Mittelerde umgeben in letzter Zeit und das wiegt sogar Stiche von Teufeln im Fliegenkleid auf.
seeya